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Leseprobe
„Ich, du … also ihr. Ihr seid mir aufgefallen“, stieß Bastian hervor, um das peinliche Schweigen mit peinlichem Gerede zu vertreiben.
„Wir sind dir … aufgefallen?“, fragte die Blondine, sah dabei zum Norweger. Bastian nickte enthusiastisch. Genau, für einen potentiellen Dreier. Wenn Lagertha bereit war, ihn nicht anzufassen und am besten angezogen blieb oder sich vielleicht gar nicht erst im Raum befand.
„Ja, ich … ich mache gerade ein Projekt. Also ich studiere Germanistik, und ich habe einen Kurs, bei dem ich … also das ist zusammen mit der Kunstakademie und es soll Text und Kunst verbunden werden, für eine Ausstellung. Und ihr seid … Kunst.“ Die Wörter bröselten aus seinem Mund heraus und es war wirklich nicht schön mit anzusehen. Mark hatte den Arm auf den Tisch gestützt und verbarg sein Gesicht in der Hand. Vermutlich, um das Fremdschäm-Desaster nicht weiter mitzuerleben.
„Wir sind … Kunst?“, fragte der Norweger, Augenbraue reizvoll hochgezogen.
„Ja, ja, ihr seid Kunst! Also ihr wärt perfekt für das Projekt als … Models? Wir wollen mit Fotos arbeiten und … ihr … wärt perfekt. Was ich schon gesagt habe. Jedenfalls geht es um nordische Mythologie und … ja. Ihr seht aus wie Götter und das wäre ja optimal, weil es ja dabei um Götter geht und die roten Haare sind super. Ihr seid super?“ Verzweifelt schaute Bastian zu Mark. Er sollte dafür sorgen, dass er aufhörte zu reden! Lagertha und der Norweger sahen mit jedem Wort verwirrter aus.
„Wir sollen für dich modeln?“, hakte sie schließlich nach.
„Genau! Also nicht nur für mich, sondern auch für meine Projektpartnerin, die Adriana, die studiert Kunst … und genau … wäre toll, wenn ihr könntet, und so?“
„Was meinst du, Kevin?“, fragte Lagertha. Sie bekam ein Schulterzucken als Antwort.
„Klingt okay.“
Das war ein Ja, oder? Die beiden hatten gerade Ja gesagt, zu einem Projekt, das zum Glück existierte. Jetzt musste Adriana nur noch zustimmen, etwas über nordische Mythologie und mit Fotografie machen zu wollen. Immerhin waren sie erst am Anfang vom Semester, irgendwie konnte er sie sicher davon überzeugen.
„Ich geb dir mal meine Nummer … Sebastian?“
„Nur Bastian.“
„Okay, nur Bastian.“ Sie lächelte wieder, um anschließend in ihrer Tasche nach etwas zu kramen. Sie zog einen Stift und einen Zettel heraus, notierte ihre Nummer darauf. Wie antik. Trotzdem nahm Bastian sie entgegen, bedankte sich kurz.
„Wird bestimmt cool. Ich freu mich schon!“ Sie klopfte ihm auf die Schulter und zusammen mit dem Norweger verabschiedete sie sich.
„Momentan würde ich sagen, du hättest größere Chancen Judith rumzukriegen, als auch nur einen Unterhaltung mit mehr als fünf Wörtern mit Kevin zu führen.“
„Ich mag meine Männer schweigsam.“